Wärmedämmverbundsystem (WDVS)

Ein Wärmedämmverbundsystem (abgekürzt: WDVS) ist eine von außen angebrachte Verbundschicht aus aufeinander abgestimmten Materialien zur Wärmedämmung von Gebäudefassaden. Die Technologie zählt seit Jahrzehnten zu einer der gängigsten Methoden für die energetische Dämmung von Gebäuden. Wir erklären Ihnen in diesem Artikel die unterschiedlichen Dämmmaterialien sowie Aufbau, Funktionsweise und Vorteile eines WDVS.

Der zentrale Teil eines WDVS: das Dämmmaterial

Wärmeverbundsysteme unterscheiden sich insbesondere durch die verwendeten Dämmstoffe. Man unterscheidet zwischen synthetisch organischen/anorganischen und natürlichen Materialien.

  • Sehr häufig als Dämmmaterial im Einsatz sind synthetisch organische Materialien, wie z.B. Polystyrol (PS), welches sehr kostengünstig ist. Auch Polystyrolpartikelschaum (EPS), was unter dem Markennamen Styropor bekannt ist, gilt als ein sehr beliebter Dämmstoff. Weitere synthetische Materialien sind Polyurethan-Hartschaum (PUR) und Phenol-Hartschaum. Zu den synthetisch anorganischen Stoffen gehören z.B. Mineralwolle, Gips- oder Mineralschaum.
  • In Bezug auf Nachhaltigkeit immer beliebter sind natürliche organische Dämmmaterialien, wie z.B. Cellulose, Holzfasern oder Kork. Hier bietet sich oft eine Kombination an. Beispielsweise kann der Abstand zwischen Holzfaserplatten und Mauerwerk mit Cellulosefasern aufgefüllt werden, um die Dämmung zu verstärken. Die Materialien finden sich eher bei Gebäudesanierungen wieder.

Aufbau und Funktionsweise eines WDVS

Die Dämmstoffschicht wird außen am Mauerwerk z.B. durch Kleben oder Dübeln befestigt. Während das Kleben am günstigsten, aber nicht bei allen WDVS möglich ist, bietet Dübeln eine effektive Alternative insbesondere bei schweren Verbundsystemen. Um die Fassade gegen Witterungs- und Umwelteinflüsse zu schützen, wird die Dämmstoffschicht mit einem Unterputz versehen, welcher aus einer Armierungsschicht und einem Armierungsgewebe besteht. Zum Schluss wird der Außenputz aufgetragen.

Konzept der Trennung zwischen Dämmung und Statik

Beim Einsatz eines WDVS ist die Dämmung des Mauerwerks kaum relevant. Das Mauerwerk selbst übernimmt dann nur noch eine statische Funktion. Demnach kann hier auch zu kostengünstigen Materialien, wie z.B. Vollziegeln, gegriffen werden. Im Gegensatz dazu hat die Dämmschicht ausschließlich eine thermische Funktion und benötigt immer ein Mauerwerk, an die sie angebracht wird.

Diese Trennung zwischen Statik und Thermik unterscheidet ein Wärmedämmverbundsystem von anderen Konzepten, bei denen ein Material sowohl statische als auch wärmedämmende Funktionen erfüllt. Dies ist z.B. bei wärmenden Dämmziegeln der Fall.

Die wichtigsten Vorteile im Überblick

  • Der größte Vorteil eines Wärmeverbundsystems liegt auf der Hand. Die Wärme wird durch das außen angebrachte WDVS nicht von der Wand nach außen abgeleitet, sondern kommt voll und ganz dem Innenraum zugute. Hierdurch sparen Sie Energiekosten.
  • Durch die Warmhaltung der Wand wird ebenso die Ansammlung von Feuchtigkeit im Innenraum reduziert, wodurch Schimmelbildung vermieden wird.
  • Wärmebrücken, d.h. wärmetechnische Schwachstellen, die durch die Konstruktion bedingt sind, können durch WDVS leichter vermieden werden als bei einer Dämmung von innen und bei wärmegedämmten Ziegeln.
  • Des Weiteren bleibt Ihre Fassade durch das WDVS vor Witterungen und Umwelteinflüssen, wie z.B. Frost, Sonne und Wasser, geschützt.
  • Außerdem kann Ihr WDVS bei richtiger Gestaltung auch Geräusche von außen, z.B. Autolärm, reduzieren.
  • Durch die eingesparten Heizkosten reduzieren Sie außerdem Ihren CO2-Ausstoß und leisten so einen Beitrag für die Umwelt.

Fazit

Egal ob für Neubauten oder für die Sanierung bestehender Gebäude: Durch den Einsatz von Wärmeverbundsystemen können Sie Ihr Haus langfristig energetisch aufrüsten, effektiv Heizkosten sparen und einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Durch das Verbundsystem der aufeinander abgestimmten Dämmmaterialien werden Wärmeverluste verhindert, der Luftwechsel eingeschränkt und die Ansammlung von Wasser im Innenraum vermieden. Dank der Fördermöglichkeiten der KfW können Sie außerdem von einem finanziellen Zuschuss profitieren.

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