Elegant, beständig, zeitlos und pflegeleicht: Die Klinkerfassade

Die Klinkerfassade ist einer der beliebtesten Fassadentypen im Hausbau. Aber was bedeutet dieser Begriff überhaupt? Der Begriff „Klinker“ steht zunächst für hochwertige Ziegelsteine, die bei besonders hohen Temperaturen gebrannt werden. Die DIN 105-100 Norm legt dabei klar fest, welche Arten von Material hier verwendet werden dürfen. Eine Klinkerfassade ist zweischalig und besteht aus einem Innenmauerwerk, das sowohl die tragende Funktion wie auch die Wärmedämmung übernimmt. Mit den Klinkerziegeln, die in verschiedensten optisch ansprechenden Formen und Farben nach eigenem Geschmack ausgewählt werden können, wird dann die Außenfassade eines Hauses gebildet.

In welcher Optik kann ich eine Klinkerfassade bekommen?

Klinkerziegel sind in verschiedensten Formen und Farben erhältlich. Egal ob es sich um den klassisch rot – rot-braunen gebrannten Ziegel, elegante Sandfarben oder sogar künstlich gealterte Steine im Vintage-Look handelt, sind bei der Klinkerfassade optisch kaum Grenzen gesetzt.

Darüber hinaus kann eine Klinkerfassade durch unterschiedliche Zierverbände das Fassadenbild weiter aufwerten. Folgende Varianten sind möglich:

  1. Üblicherweise wird heutzutage eine Klinkerfassade im „wilden Verband“ hergestellt. Läufer und Köpfe wechseln sich unregelmäßig ab. Dieser Verband ist am wenigsten starr, so dass kleinere Unregelmäßigkeiten sinnvoll ausgeglichen werden können.
  2. Läuferverband. Hier bestehen alle Schichten aus Läufern, die je Schicht um einen halben Stein oder um einen viertel Stein versetzt ausgeführt werden.
  3. Blockverband. Reihen mit Läufern und Köpfen wechseln regelmäßig ab. Die Stoßfugen der jeweiligen Schichten liegen senkrecht übereinander.
  4. Kreuzverband. Ähnlich wie beim Blockverband wechseln die Kopf- und Läuferschichten. Die Stoßfugen jeder zweiten Läuferschicht sind um eine halbe Steinlänge versetzt. Daraus ergibt sich das charakteristische „Kreuz-Bild“.
  5. Gotischer Verband. Läufer und Köpfe wechseln innerhalb einer Schicht regelmäßig ab. Die Stoßfugen jeder zweiten Schicht liegen übereinander; dazwischen sind sie jeweils um eine halbe Kopfbreite versetzt.
  6. Märkischer Verband. Je zwei Läufer und ein Kopf wechseln Schicht für Schicht regelmäßig ab, wobei die Stoßfugen jeder zweiten Schicht übereinanderliegen.

Abschließend ist noch der Klinkerfries zu nennen. Es ist ein schmaler Streifen, der einer Umgrenzung, Abgrenzung, Gliederung und Dekoration von Teilen eines Bauwerks dient. Der Fries kann glatt sein oder plastisch hervortreten und findet sich zumeist an klassischer, nordischer Architektur wider.

Was sind die Vorteile einer Klinkerfassade?

Klinker sind aus einer Vielzahl von Gründen sehr beliebt. Rein optisch gesehen verfügen Klinkerfassaden über einen zeitlosen Stil, der durch den Look eines klassischen Mauerwerkes sowohl elegant traditionell als auch modern erscheinen kann. Durch die klare funktionelle Trennung von Innen- und Außenwand sind Klinkerfassaden an eine Vielzahl von räumlichen Gegebenheiten und Witterungen anpassbar. In Kombination mit Porotonziegeln (Hochlochsteinen) und weiteren Dämmmaßnahmen an der Fassade lässt sich eine hervorragende Wärmedämmung und Isolation erzielen, die im Sommer die Hitze vom Innenraum fernhält und im Winter die Kälte aussperrt. Durch robustes Material und die stabile Bauweise sind Klinkerfassaden ausgesprochen witterungsresistent selbst in rauen Klimazonen und halten mit wenig Pflege ein Leben Lang – oder länger. Durch die massive Bauweise bieten Klinker auch einen nicht zu verachtenden Brand- und Schallschutz.

Welche Nachteile bringt eine Klinkerfassade mit sich?

So viele Vorzüge eine Klinkerfassade mit sich bringt, hat sie auch einen entscheidenden Nachteil. Im Verhältnis zu klassischem Putz entstehen bei der Klinkerfassade höhere Kosten im Bau, die es abzuwägen gilt. Insbesondere die Qualität der Verfugung muss hier extrem hoch sein, da sonst Feuchtigkeit tief in das Mauerwerk eindringen kann. Es benötigt erfahrene Handwerker, um eine Klinkerfassade zu errichten. Diese sind nicht in allen Regionen Deutschlands verbreitet, da Klinker im Norden beispielsweise erheblich verbreiteter sind als im klimatisch gemäßigten Süden. Es gibt jedoch auch in den europäischen Nachbarländern Firmen, die diese Bauweise anbieten. Ein weiterer Nachteil der Klinker ist, dass eine nachträgliche oder zusätzliche Dämmung sehr schwierig und in jedem Falle sehr kostenintensiv ist. Sollten Sie sich also für Klinker entscheiden, empfiehlt es sich, dies direkt beim Bau zu berücksichtigen und gegebenenfalls auf Isolierklinker zu setzen, die ihrerseits allerdings noch ein wenig teurer als gewöhnliche Klinker sind.

Der Kompromiss: Riemchen statt Klinker aus Vollstein

Wenn es in erster Linie um das Aussehen geht und Aspekte wie Wärmedämmung oder Wetterbeständigkeit eine untergeordnete Rolle spielen, bietet sich eine Fassade mit Riemchen an. Anders als bei der zweischaligen Klinkerbauweise wird diese direkt auf die Wand aufgetragen und benötigt kein Fundament. Die Riemchenfassade ist erheblich leichter als ein Mauerwerk mit echten Klinkern, und ist optisch zunächst kaum von diesen zu unterscheiden. Auch eine Kombination mit Wärmedämmung ist möglich. Riemchen sind ebenso pflegeleicht wie Klinkerfassaden und ebenfalls sehr beständig und haltbar – auch wenn sie nicht ganz dieselben Spitzenwerte erreichen und der Vorteil des leicht verbesserten Schallschutzes wegfällt. Ausgehend von Witterung und Bauform – so kann ein ausladendes Dach beispielsweise besseren Schutz für eine gewöhnliche Fassade bieten. Allerdings sind die Kosten im Vergleich beider Varianten nahezu gleich, so dass der Vollstein die bevorzugte Wahl ist.

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